Rolling Horse, Berlin

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Rolling horse vor dem Berliner Hauptbahnhof (Ostplattform)

Rolling horse, betitelt die Großplastik einer Pferdegestalt, die kreisförmig sich krümmend, einem Radsegment zuordnet. In dessen Achsenbereich befinden sich zu beiden Seiten zwei vertikal sich drehende Radnaben, profiliert als einfache Waggonräder.   Im Schulterbereich lagert ein horizontal sich drehendes , zu vier Seiten abgeflachtes Ei mit vier stilisierten, sich rotierenden Gesichtsmasken – allegorisch definierend, den ewigen Zeitfluß von spring-summer-autumn-winter.   Die Pferdeskulptur, samt Radfragment und Bremsklotz, verharrt auf einem zu zwei Seiten abgeflachten Sockel mit Hohlraum und vier großen Bullaugen, durch die man architektonische Versatzstücke des alten Lehrter Bahnhofs, wie Reliquien aufbewahrt, gelb erleuchtet, überhöht entdecken kann. In der Breite der Basis verlaufen in der Verlängerung der Skulptur zwei 30m lange Edelstahlschienen, als Teil der Skulptur im Boden eingelassen, akzentuiert durch blaue Bodeneinbaustrahler und rote Schlusslichter.

 

„Das Kunstwerk von Prof. Jürgen Goertz passt sich hervorragend in die Verkehrssituation der Deutschen Hauptstadt ein. Mit ihrer Beweglichkeit und ihren hochwertigen Materialien schlägt die Skulptur eine Brücke von den Anfängen der Mobilität zum neuen Berliner Hauptbahnhof, dem modernsten Verkehrsknoten in Europa und damit dem idealen Platz für dieses Kunstwerk.“

-  H. Mehdorn

 

Widersprüche auflösen, individuelle Handschrift und anonyme Maschinenleistung schaffen die Synthese einer undogmatischen, humanen Kunstsprache, um global verstanden zu werden. Nur so bleibt jede Art der Interpretation des Werkes dem jeweiligen Betrachter offen.

Plastische Monumentalität, solide und verletzbar zugleich. Die Skulptur ist ein vielschichtiges, symbolträchtiges Kunstensemble, das sowohl als ortsbezogenes Erinnerungsdenkmal dient, als auch ein zeitrelevantes Zeichen im öffentlichen Raum des neuen Berliner Hauptbahnhofes ist.

Die Überlagerung von bildhauerischen Strukturen und Hightech-Verarbeitungsspuren, die Kombination historischer Architekturfragmente und traditioneller Werkstoffe mit modernen Materialien und entsprechenden Formen, der Einsatz maschinenbautechnischer Antriebselemente und die Installation von Glasfaserlichtimpulsen erzeugen eine zeitgemäße, brillante Ästhetik.

Mit meiner Kunst fordere ich eine pluralistische Gesellschaft zum gedanklichen Widerspruch heraus.